| Veranstaltung: | Vollversammlung der Jusos Lausitz/Łužica |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 7. Antragsberatung |
| Antragsteller*in: | PG Religion & Staat |
| Status: | Angenommen |
| Verfahrensvorschlag: | Angenommen |
| Antragshistorie: | Version 2 |
R5: Ethikunterricht statt Religionsunterricht an staatlichen Schulen
Antragstext
Die Vollversammlung der Jusos Lausitz / Łužica möge beschließen und über die
Landesdelegiertenkonferenz der Jusos Sachsen und den Bundeskongress der Jusos an
den Bundesparteitag der SPD weiterleiten:
Ethikunterricht statt Religionsunterricht an staatlichen Schulen
Der GG Artikel 7 Absatz (3) („Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen
Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach.“) wird
wie folgt geändert: "Der Ethikunterricht, mit dem Ziel der Vermittlung von
ethischen und moralischen Grundsätzen, sowie der kritischen Auseinandersetzung
mit Religionen, ist in öffentlichen Schulen ordendlichen Lehrfach".
Trotz der wünschenswerten Trennung zwischen Religion und Staat, erkennen wir die
besondere Rolle von Religion, insbesondere des christlichen Glaubens, in der
europäischen und deutschen Geschichte an. Jedoch soll an staatlichen Schulen
kein Religionsunterricht jeglicher Art unterrichtet werden. Die religiöse
Erziehung sehen wir als Auftrag der jeweiligen Glaubensgemeinschaften.
Begründung
An den meisten staatlichen Schulen wird neben dem Ethikunterricht auch Religionsunterricht angeboten. Jedoch wird nahezu nur der christliche Religionsunterricht angeboten, wie evangelische oder katholische Religion. Die Schwierigkeit liegt darin, dass in Deutschland keine „Staatsreligion“ besteht, das bedeutet, der Staat vertritt keine Religion und darf infolge dessen keine Religion bevorzugen. Warum ist es dann legitim das Christentum an beinahe jeder staatlichen Schule in Deutschland zu unterrichten, während die anderen Religionen dieses Privileg jedoch nicht genießen? Auch das Prinzip, eine Religion in der Schule zu lehren ist im Allgemeinen fragwürdig. Einen Glauben zu vermitteln und diesen mittels Tests und Klausuren abzufragen und zu prüfen grenzt an Manipulation von Kindern und Jugendlichen. Diese werden bereits in der Grundschule auf diese Praktiken gedrillt. Eine der größten Hürden ist der Druck aus der Familie.
Eine gute Wertevermittlung ist für junge Schüler*innen jedoch wichtig und nicht aus dem Lehrplan auszuschließen. Als Ersatz dafür sollte der Ethikunterricht allen Schüler*innen einheitlich unterrichtet werden. In diesem Unterricht werden den Schüler*innen unter anderem auch die verschiedenen Religionen nähergebracht. Dies hätte zudem zur Folge, dass in dem Zeitraum dieses Unterrichts nicht mehr drei Lehrkräfte benötigt werden (für Ethik, ev. Religion und kath. Religion), sondern nur noch eine, da die Klasse nicht mehr geteilt wird. Das wiederum wäre auch ein Schritt zur Behebung des Fachkräftemangels.
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